Hinduismus
Glaube und Lehre
Im Kern der Lehre ist zu erkennen, dass die individuelle Seele, „Atman“, mit „Brahman“, dem höchsten göttlichen Selbst identisch ist. Diese Erfahrung geschieht durch Meditation. Es gibt eine Vielzahl von Göttern, die täglich angebetet werden, wie z. B. Ganesha, der Elefantengott und Krishna. Darüber hinaus gibt es die Dreierkonstellation Trimurti, die für die Entstehung und das Vergehen der Schöpfung stehen und als Manifestation „Brahmans“ gelten: „Brahma“, der Schöpfer, „Vishnu“, der Erhalter und Bewahrer, und „Shiva“, der Zerstörer und derjenige, der transformiert. Schließlich gibt es eine Reihe weiblicher Gottheiten. In den verschiedenen Yoga-Richtungen, wie Hatha-, Jnana-, Bhakti-Yoga werden unterschiedliche religiöse und spirituelle Praktiken durchgeführt.
OM-Zeichen
OM (sprich: a-u-m) ist ein zentrales Mantra, eine heilige Silbe im Hinduismus. Über ein Mantra wird entweder kontempliert oder es dient als Konzentrati- onsobjekt in der Meditation oder es wird einfach vor sich hin gesungen oder gesummt. OM steht für die universelle Kraft, für die Schwingung Gottes und für die göttliche Energie Shakti, die in den drei elemen- taren Kräften von Brahma, Vishnu und Shiva vereint ist.
Verbreitung
Der Hinduismus ist traditionell in Indien, Bangladesch, Sri Lanka und Bali verbreitet. Durch Einwanderungsbewegungen ist er vor allem in Großbritannien und den Ländern des ehemaligen britischen Commonwealth, wie z. B. in der Karibik, in Kanada, Ostafrika und den USA vertreten.
Texte
Ich werde Euch die Einigkeit der Herzen und des Geistes und die Freiheit von Hass bringen. Liebet einander wie die Kuh das Kalb liebt, das sie geboren hat. Lasset den Sohn loyal dem Vater gegenüber sein und eines Sinnes mit seiner Mutter. Kein Bruder soll seinen Bruder hassen, keine Schwester ihre Schwester, sprecht Eure Worte einmütig, im selben Ziel vereint, in Freundlichkeit Atharva Veda 3.30 |
Die Bedeutung der Geschichte ist, dass Brahman und die ursprüngliche Energie zuerst als zwei erscheinen. Nachdem man aber die Kenntnis von Brahman erfahren hat, sieht man nicht mehr die zwei. Dann gibt es keinen Unterschied mehr. Es ist Eins, ohne ein Zweites, Advaita/Nicht-Dualität. Gedichte Nr. 3888 Ramakrishna 1836-1988 |
Das Endziel ist das Erkennen Gottes, und alle seine Aktivitäten, seien sie sozial, politisch, religiös, müssen von diesem Endziel geleitet werden: der Vision Gottes. Unmittelbarer Dienst am Menschen wird einfach deshalb schon ein notwendiger Bestandteil der Bemühungen, weil der einzige Weg, Gott zu finden, darin besteht, ihn in seiner Schöpfung zu schauen und eins mit ihr zu sein. Dies kann allein durch den Dienst an allen geschehen. Ich bin ein Teil vom Ganzen und kann ihn vom Rest der Menschheit nicht getrennt finden. Mahatma Gandhi |