Judentum
Glaube und Lehre
Chanukkia – Leuchter
Chanukka – “Weihung” – bezeichnet das Weihe- und Lichterfest im jüdischen Festkalender. Es wird am 25. Kislew (Nov. / Dez.) als Freudenfest begangen undgeht auf das Jahr 165 v. Chr. zurück. Das jüdische Volk hatte sich von der Fremdherrschaft und Unterdrückung der Syrer befreit. Der geschändete, entweihte Tempel wurde neu eingeweiht. Ein einziger, kleiner Krug mit reinem Öl, die Menge für einen Tag, wurde gefunden, um damit den 7-armigen Leuchter, Menorah, zu entzünden. Auf wunderbare Weise reichte das Öl länger aus, denn die Menorah brannte 8 volle Tage; diese wurden gebraucht, um neues, reines Öl herzustellen. So entstand dieses 8-tägigie Lichterfest mit dem 8- bzw. 9-armigen Leuchter. An den 8 Festtagen wird jeweils eine Kerze am 9. Lichthalter, dem sogenannten Diener (hebr. Schamasch) entzündet. Vor dem Entzünden werden Segenssprüche gesprochen.
Verbreitung
Hauptströmungen:
Orthodoxe, Konservative und Liberale
Texte
Schm’a Jisrael: “ Elohejnu “ Echad! Höre Israel: Der Ewige, unser Gott, der Ewige ist einzig. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft. Diese Worte, auf die ich dich heute verpflichte, sollen auf deinem Herzen geschrieben stehen. Du sollst sie deinen Söhnen wiederholen. Du sollst von ihnen reden, wenn du zu Hause sitzt und wenn du auf der Straße gehst, wenn du dich schlafen legst und wenn du aufstehst. Du sollst sie als Zeichen um das Handgelenk binden. Sie sollen zum Schmuck auf deiner Stirn werden. Du sollst sie auf die Türpfosten deines Hauses und in deine Stadttore schreiben. 5. Buch Mose 6,4-9 |
1. Gelobt seist du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der du uns geheiligt durch deine Gebote und uns befohlen, das Chanukkalicht anzuzünden. 2. Gelobt seist du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der du Wunder erwiesen unseren Vätern in jenen Tagen zu dieser Zeit. 3. Gelobt seist du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der du uns hast Leben und Erhaltung gegeben und uns hast diese Zeit erleben lassen. Tradit. Gebet beim Entzünden der Chanukkia |
Eine Zeit echter Religionsgespräche beginnt, nicht jener so benannten Scheingespräche, wo keiner seinen Partner in Wirklichkeit anschaute und anrief, sondern echter Zwiesprache, von Gewissheit zu Gewissheit, aber auch von aufgeschlossener Person zu aufgeschlossener Person. Dann erst wird sich die echte Gemeinschaft weisen, nicht die eines angeblich in allen Religionen aufgefundenen gleichen Glaubensinhalts, sondern die der Situation, der Bangnis und der Erwartung.
Martin Buber |