Pavillon der Religionen - Islam

Islam

Der Islam ist eine monotheistische Religion.
Ihr Verkünder ist Muhammad Ibn Abdallah. Er wurde um 570 nach Christus in der Handelsstadr Mekka im heutigen Saudi Arabien
geboren. Im Alter von 40 Jahren machte er tiefe, erschütternde Erfahrungen, die ihn schließlich dazu führten, als Prophet aufzutreten und seine Landsleute zur Umkehr aufzurufen. In einer Schlafvision wurde er vom Engel Gabriel aufgefordert zu lesen, das heißt, die Botschaft
Gottes an die Menschen öffentlich vorzutragen. Der Koran enthält die Botschaft, die Muhammad im Laufe seines prophetischen Wirkens zwischen 610 und 632 verkündet hat. Seit 622 begann man sie schriftlich zu fixieren. Im gleichen Jahr 622 n. Chr. beginnt mit der Hidjra, der Auswanderung Muhammads und seiner Gefähren nach Medina die islamische Zeitrechnung.
 
Mekka ist das religiöse Zentrum des Islam.
630 errichtet Muhammad hier die erste Moschee.
Bis heute ist die al-Haram-Moschee in Mekka das wichtigste und größte Heiligtum des Islam.

Glaube und Lehre

Die Lehre des Islam (”aslim” – Sei ergeben!, “Musilmün” – der Gottergebene) ist im Koran aufgeschrieben. Die Sunna, die beispielhafte Lebensweise des Propheten, ist in Form von Hadithen (schriftlichen Berichten) überliefert.
 

Herzstück des islamischen Glaubens sind die 5 Säulen des Islam:

1. Glaubensbekenntnis
   Glaube an einen Gott – “Allah”, er ist einzig, allmächtig,  
   allwissend.
   Er hat Himmel und Erde und jede Existenz erschaffen.

   Mohammed ist sein Prophet.

2. Das Gebet
   Der gläubige Moslem betet fünf mal am Tag zu Allah:
   vor Sonnenaufgang – nach Sonnenaufgang – mittags –

   vor Sonnenuntergang – nach Sonnenuntergang

3. Fasten (Ramadan)

4. Spenden

5. Pilgerfahrt nach Mekka (einmal im Leben)

Pavillon der Religionen - Islam

Rundes Holzsymbol - Die Zeit

Im Islam wird der Glaube in der Kunst meist im geschriebenen Wort dargestellt. Die arabischen Schriftzeichen stehen im Mittelpunkt und werden kunstvoll gestaltet. Diese Glaubenszeugnisse sind in der Regel Texte aus dem Koran oder einer ergänzenden Schrift. In der hier gestalteten Holzscheibe ist das Zeichen der Uhr im übertragenen Sinn dargestellt. In der Mitte sind Mondsichel und Stern zu erkennen, die Symbole des Islam. Im Kreisrund ein Zitat aus der Levka Nr. 6: Die Zeit “Ihr solltet mit dem Gebet eilen, bevor die Gebetszeit vorbei geht, und ihr sollt mit der Ruhe eilen, bevor der Tod kommt.”

Verbreitung

Der Islam zählt heute ca. 1,3 Milliarden Gläubige und ist vorwiegend in den Ländern des Nahen Ostens,
in Nordafrika, Zentral- und Südostasien, der Türkei und Albanien verbreitet.
Zu den beiden größten Gruppen des Islam zählen die Sunniten (80%) und die Schiiten.

Texte

Mit Bergen und mit Steinen auch
will ich dich rufen, Herr, o Herr!
Mit Vögeln früh im Morgenhauch
will ich dich rufen, Herr, o Herr!
Mit Fischen in des Wassers Grund,
Gazellen in der Wüste Rund,
mit Ya Hu! aus der Toren Mund
will ich dich rufen, Herr, Herr!
Mit Jesus hoch im Himmelsland,
mit Moses an des Berges Rand,
mir diesem Stab in meiner Hand
will ich dich rufen, Herr, o Herr!
Mit Hiob, der vor Schmerz versteinert,
mit Jakob, dessen Auge weint,
und mit Muhammad, deinem Freund
will ich dich rufen, Herr, o Herr!
 

Ausgewählte Gebetsverse von Yunus Emre 14. Jh.

Allah ist der Allergrößte
Preis sei Dir, o Allah, und Lob sei Dir, und gesegnet ist Dein Name,
und hoch erhaben ist Deine Herrschaft,
und es gibt keinen Gott außer Dir.
Im Namen Allahs, der Allerbarmers, des Barmherzigen,
alle Lobpreisungen gebührt Allah, dem Herrn der Welten,
dem Allerbarmer , dem Barmherzigen,
dem Herrscher am Tage des Gerichts.
Dir allein dienen wir und Dich allein flehen
wir um Hilfe an. Leite uns den rechten Pfad,
den Pfad derer, denen Du gnädig bist, nicht derer,
denen Du zürnst und nicht derer, die in die Irre gehen

 

Beginn des Freiheitsgebets

Frömmigkeit besteht nicht darin,
dass ihr euer Gesicht nach Osten und Westen wendet.
Frömmigkeit besteht darin,
dass man an Gott, den jüngsten Tag, die Engel, das Buch und
die Propheten glaubt, dass man, aus Liebe zu Ihm,
den Verwandten, den Waisen, den Bedürftigen, dem Reisenden
und den Bettlern Geld zukommen lässt und es für den
Loskauf der Sklaven und Gefangenen ausgibt, und dass man
das Gebet verrichtet und die Abgabe entrichtet.
 

Koran Sure 2, 177